Humanitäre Hilfe in Samandağ – Hatay- Ein Bericht über die ehrenamtliche Hilfe

Datum: 7. Oktober 2023

Unsere Reise begann mit einem Besuch von einer engagierten ehrenamtlichen Helferin aus Köln, deren Einsatz für das Wohl der Schulkinder in Koyunoglu in Samandag unermesslich ist. Die Koyunoglu Schule, eine staatliche Mittelschule, beherbergt 253 Schüler im Alter von 11 bis 14 Jahren. Dort herrscht ein dringender Bedarf an Hygienemöglichkeiten aufgrund des Wassermangels durch das Erdbeben und der eingeschränkten finanziellen Situation. Die Familien der Schüler sind alle sehr hilfebedürftig.

Marktanalyse und bewusste Entscheidungen

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg, um die dringend benötigten Materialien zu beschaffen. In Iskenderun führten wir eine sorgfältige Marktanalyse durch und verglichen Preise. Wir entschieden uns, unsere Einkäufe hier zu tätigen – nicht nur wegen der günstigeren Preise im Vergleich zu Antakya, sondern auch, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Bei unseren Anstrengungen, möglichst vielen zu helfen, ist es entscheidend, sparsam und bedacht zu handeln.

Essentielle Unterstützung für die Schule in Koyunoglu

Wir kauften A4-Druckpapier für die Schule, ein notwendiger Bedarf, den die Schüler normalerweise zu Schulbeginn selbst mitbringen sollten. Angesichts der bedürftigen Situation vieler Schüler entschied sich die Schulleitung, diese Anforderung durch Spenden zu decken.

Unsere ehrenamtliche Helferin brachte aus Deutschland gespendete Rucksäcke, Schulranzen, Sportschuhe, Schuletuis und Malutensilien für die Kinder mit. Diese Gegenstände sind nicht nur materielle Geschenke, sondern symbolisieren Hoffnung und Unterstützung.

Ein Besuch, der Herzen berührt

Am Montag, den 9. Oktober 2023, war es soweit: Wir besuchten mit unseren Ehrenamtlichen aus Köln und Volkan die Schule und verteilten Spenden an die Schüler. Vor dem Besuch kauften wir Süßigkeiten und Getränke für die Schüler. Das hatte sich der Schulleiter von uns gewünscht und auch die Schüler würden sich sehr freuen.

Die herzliche Begrüßung durch die 253 Schüler der Schule war überwältigend. Es war bewegend zu sehen, wie diszipliniert und respektvoll die Schüler in ihren Klassen saßen und ihre Lehrer mit einem warmen „Hos geldin Hocam“ begrüßten. In ihren Augen spiegelte sich jedoch auch Trauma und Angst wider, besonders bei den jüngeren Schülern, die über den Verlust ihrer Familienmitglieder sprachen. Diese Kinder haben nicht nur eine Pandemie, sondern auch eines der größten Erdbeben der Welt erlebt und in wenigen Sekunden alles verloren – ihre Häuser, Kleidung und geliebte Familienmitglieder.

Kleine Gesten, große Wirkung

Die Verteilung der Sportschuhe war ein besonderes Ereignis. Ein Junge, dessen Schuhe nicht passten, sagte uns mit einem Lächeln, „Hocam, ben iki çorab giyerim, birşey olmaz“ dass er einfach zwei Paar Socken tragen würde, damit sie passen. Dieser Moment berührte uns zutiefst.

Die Schule selbst zeigte deutlich die Spuren des Erdbebens. Die Klassenräume und sanitären Anlagen waren stark beschädigt. Der Sportlehrer bat uns um Spenden für Sportgeräte, da die Kinder keine Möglichkeit hatten, Sport zu treiben. Uns wurde klar, wie groß der Bedarf und wie wichtig unsere Unterstützung ist.

Weiterführende Hilfe und die Kraft der Gemeinschaft

Dank der weiteren Unterstützung  konnten wir weiterhin helfen und haben wir 14 Schultaschen bekommen und verteilt. Die Integrationslehrerin Zeynep schickte uns eine Liste der Bedürfnisse der Schüler, die wir erfüllen werden. Jedoch benötigen wir hierfür noch Spenden.

Dieser Tag war eine tiefe Erinnerung an die Macht der Gemeinschaft und des Mitgefühls. Jede kleine Geste kann eine Welt des Unterschieds machen. Wir sind dankbar für jeden, der an dieser Reise teilgenommen hat und freuen uns darauf, weiterhin Licht in das Leben dieser Kinder zu bringen.

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